Barbera

Alle Kuriositäten über die „Königin des Piemonts“

Barbera

veröffentlicht am: 21/09/2020

Die Rebsorte Barbera wird häufig als „weibliche“ Version des Barolo betrachtet; letzterer ist einer der weltweit bekanntesten Weine, hat viele internationale Preise erhalten und beruht auf einer uralten Tradition. Seine „Schwester“ hingegen wurde erst in jüngster Vergangenheit in den Kreis der großen Weine aufgenommen, steht aber dem sogenannten „König der Weine“ oder „Wein der Könige“ in nichts nach. Heute möchten wir Ihnen einige Anekdoten über diese weitere wichtige Rebsorte aus dem Piemont erzählen. Sind Sie bereit, Ihren Kelch mit Barbera an Ihren Mund zu führen? Dann fangen wir an.

Die Rebsorte und der Wein haben denselben Namen, aber im Deutschen ist nur die Rebsorte weiblich („die Barbera-Rebe“), der Wein hingegen männlich („der Barbera“); im Italienischen ist es umgekehrt.

Dies ist im Piemont die am häufigsten angebaute Rebsorte: Sie repräsentiert ca. 35 % der gesamten Weinbaufläche der Region – ca. 50.000 Hektar – und es gibt keine Gemeinde, wo dieser Wein nicht angebaut würde.

Italienweit betrachtet ist dies neben dem Sangiovese die verbreitetste Rebsorte mit roten Trauben.

Im Piemont gibt es drei verschiedene DOCG-AnbaugebieteNizza, Barbera d’Asti und Barbera del Monferrato Superiore – sowie zahlreiche DOC-Anbaugebiete.

Der Ursprung des Namens Barbera geht vermutlich auf alte subalpine Familiennamen wie Barbero, Barberio und Barberis zurück: mit dem Beruf des Barbiers verbundene Spitznamen, wobei diese Tätigkeit damals sehr respektiert war und auch zu einem beträchtlichen Einkommen führte. Gemäß einer anderen Hypothese ist der etymologische Ursprung des Namens Barbera in genau jenem Gebiet zu situieren, in dem es einstmals zahlreiche Dörfer der in dieser Zone lebenden „Barbaren“ gab; diese Überlegung hat insofern eine gewisse Berechtigung, als der Piemont historisch gesehen stets eine Grenzregion war, das Zugangstor zur italienischen Halbinsel.

Einst als einfacher Speisewein ohne allzu große Ansprüche betrachtet, zeichnet er sich heute durch zahlreiche Beispiele für hervorragenden Weinbau aus. Seine große Vielseitigkeit ist eine seiner wichtigsten Stärken. Er wird sortenrein vinifiziert, um sowohl frische und angenehme Weine zu erhalten, die jung getrunken werden können, als auch gehaltvolle Weine, die in Holz gereift und für eine lange Lagerung bestimmt sind. Er wird auch sehr oft als Veredelungsrebe verwendet, um Farbe und Struktur in Weine zu bringen, die sonst etwas flach wären. Kurzum... ist er in jeder Hinsicht ein ausgezeichneter Joker, der in Kombination mit den verschiedensten Gerichten eingesetzt werden kann.

Zum Schluss noch eine "technische" Kuriosität: Auf einigen Früchten, darunter auch Trauben, befindet sich eine weißliche, wachsartige Substanz namens Pruina, welche die Eigenschaft hat, das Innere der Frucht vor dem Austrocknen zu schützen. Die Barbera-Rebe hat ein hohes Pruina-Niveau, und es ist ihren natürlichen Eigenschaften zu verdanken, dass der Barbera zu einem Wein von herausragender Qualität geworden ist.

Wir schlagen Ihnen drei verschiedene Ausdrucksformen dieses großartigen Weins vor, weil es sich wirklich lohnt, sich von den Details und den vielen Unterschieden, die jede Flasche Barbera einzigartig machen, beeindrucken zu lassen. 

Barbera D’Asti DOCG „Collection“ Ein „Klassiker“ des Piemonts, aus Barbera d’Asti-Trauben, umsichtig gealtert in Eichenfässern.

Barbera DOC Piemonte Ein einzigartiger trockener Rotwein, fein und elegant, mit guter Struktur und Konzentration, hergestellt aus hochwertigen Barbera-Trauben und vinifiziert bei kontrollierter Temperatur.

Barbera D’Asti DOCG Superiore Er stammt von einer Weinrebe, die an den nach Süden ausgerichteten Hängen der Hügel des Astigiano angebaut wird. Barbera d'Asti DOCG Superiore wächst unter der Aufsicht von Expertenhänden und mit einer sehr niedrigen Produktion pro Hektar. Dieser Wein wird nur in Jahrgängen hergestellt, die sich durch ein gutes Klima auszeichnen, das die Trauben bis zur Perfektion reifen lässt. Die Zutaten eines derart erfolgreichen Weins? Das Terroir und die Erfahrung derer, die seit mehr als 100 Jahren mit Leidenschaft Trauben anbauen und Wein produzieren.

 

 

 

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